Eine intensivere Vernetzung der verschiedenen Gesundheitsdisziplinen, wie zum Beispiel zwischen Apothekern und Ärzten, ist vor dem Hintergrund der berufspolitischen Entwicklungen der letzten Jahre eigentlich unumgänglich. Auch im Hinblick auf die Sicherheit und die Genesung der Patienten ist es in Zukunft immer wichtiger, dass sich die Kompetenzen der Akteure im Gesundheitswesen gegenseitig ergänzen und unterstützen. Leider herrscht momentan häufig eine ablehnende Haltung zwischen den beiden Parteien, besonders von Ärzten, die Apotheker nur als Befehlsempfänger von Ärzten sehen. In Deutschland haben die Ärzte die "Therapiemacht", in die Apotheker nicht eingreifen dürfen, obwohl die Apotheker bei Schwierigkeiten mit der Medikation des Patienten die Verordnung eigentlich besprechen sollten.

Interdisziplinärer Austausch? Fehlanzeige!
Um Ärzte und Apotheker zueinander zu bringen, ist es nötig den Kontakt so früh wie möglich herzustellen. Die Studierenden stehen den Diskrepanzen des Berufsalltages zumeist noch unvoreingenommen gegenüber. Daher ist es wichtig, sie in dieser Phase des Lebens zu motivieren, Vorurteile ab- und Vertrauen aufzubauen, um schon in Studienzeiten eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu schaffen und diese dann in den Berufsalltag zu tragen. Für eine Kommunikation auf Augenhöhe ist als Grundlage erst einmal das Verständnis der anderen Position nötig. Doch wie soll ein solches Gedankengerüst in der Praxis funktionieren?
So könnten beispielsweise Vorlesungen zur Pharmakologie, Mikrobiologie, Biochemie und Hygiene gemeinsam besucht werden. Interdisziplinären Studien würden die Gelegenheit zum Austausch und der gegenseitigen Unterstützung ermöglichen. Auch gemeinsame Projekte zu gesundheitsrelevanten Themen könnten in gemeinschaftlicher Arbeit durchgeführt werden.
Ein Vorteil für alle Beteiligten
Zudem ist der Gedanke langfristig lukrativ für alle: Das Studium würde praxisnaher, da eine sektorenübergreifende Arbeit in Zukunft, vor allem im Hinblick auf die Digitalisierung im Gesundheitswesen, man denke an die umfassende Nutzung der elektronischen Gesundheitskarte, unumgänglich ist.
Auch fordern sowohl Pharmazie-, als auch Medizinstudierende eine Neustrukturierung ihres Studiums, sodass es stärker am Patienten ausgerichtet wird und nicht an den einzelnen Disziplinen. Hierbei sollen die naturwissenschaftlichen Fächer weiterhin die Basis des Studiums bilden, jedoch erweitert werden durch psychosoziale und kommunikative Kompetenzen. Bei dieser Neu-Konzipierung des Studiums wollen und sollen die Studierenden miteingebunden werden, denn sie sind die Apotheker von morgen.
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