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Bei Krankheiten ist es für viele selbstverständlich, in die Apotheke zu gehen, um sich beraten zu lassen oder Rezepte für verordnete Medikamente einzulösen. Hier ist der pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (kurz PKA) anzutreffen. Doch was umfasst die PKA Ausbildung? Wie ist der Ablauf und wo kann sie absolviert werden? Wie hoch ist das Gehalt und welche Möglichkeiten gibt es nach der Ausbildung? Diese und weitere Fragen werden hier beantwortet.
Wie ist der Ablauf der PKA Ausbildung?
Der Ausbildungsberuf des pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten ist staatlich anerkannt und bedarf keiner gesetzlich vorgeschrieben Schulbildung. Meist genügt ein Haupt- oder Realschulabschluss.
Zu den Voraussetzungen gehören:
- gute Allgemeinbildung
- pharmazeutisches und kaufmännisches Interesse
- Kenntnisse in Deutsch, Chemie, Mathematik und Naturwissenschaften
- gute Kommunikation
- Teamfähigkeit, Sorgfalt und Präzision
Die PKA Ausbildung dauert drei Jahre, wobei sie sich bei sehr guten Leistungen verkürzen kann. Sie sind währenddessen im Wechsel in der Berufsschule und im Betrieb, also einer Apotheke. Es handelt sich also um eine duale Ausbildung. Im Betrieb erlernen Sie die praktische Seite des Berufs, übernehmen konkrete Aufgaben bzw. werden damit vertraut gemacht. In der Berufsschule wird hingegen das theoretische Hintergrundwissen vermittelt, beispielsweise über Arzneimittel, Chemikalien und Gefahrstoffe. Ebenso unterrichtet werden in der Berufsschule:
- Apothekensystem
- pharmazeutische Fachbegriffe
- Betriebskunde
- Bevorratung und Lagerhaltung
- Pharmazie
- Buchführung, Preisbildung und Rechnungswesen
- Warenwirtschaft und Wirtschaftskunde
- Sicherheitsvorschriften
Im späteren Verlauf der PKA Ausbildung spielt der Kontakt mit den Kunden eine wichtige Rolle. Sie lernen, Verkaufs- und Beratungsgespräche zu führen. Zu Beginn des zweiten Ausbildungsjahres absolvieren Sie eine schriftliche Zwischenprüfung und am Ende der PKA Ausbildung folgt die Abschlussprüfung vor der Landesapothekerkammer. Sie umfasst drei schriftliche Prüfungsteile: Geschäfts- und Leistungsprozesse, Warensortiment sowie Wirtschafts- und Sozialkunde. Daneben sind zwei praktische Prüfungen im Bereich Warenwirtschaft und Beratungsgespräch zu absolvieren. Nach dem Bestehen der Prüfungen dürfen Sie sich staatlich anerkannter Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter nennen.
Wo kann man die PKA Ausbildung machen?
Die praktische Ausbildung zum pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten erfolgt in einer Apotheke, wo die Schüler an die später auszuübenden Tätigkeiten herangeführt werden und den Tagesablauf kennen lernen. Parallel dazu werden in einer der etwa 80 Berufsschulen in Deutschland theoretische Inhalte vermittelt, im ersten Ausbildungsjahr zwei Tage in der Woche sowie im zweiten und dritten Lehrjahr an einem Tag wöchentlich. Die AusbilderInnen sind verpflichtet, den Lehrling für die Teilnahme am Unterricht in der Berufsschule freizustellen. Dabei wird die Ausbildungsvergütung weiter gezahlt. Die Auszubildenden müssen einen schriftlichen Ausbildungsnachweis führen.
Gehalt während der PKA Ausbildung
Während der Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb ein Gehalt gezahlt. Die genaue Höhe hängt vom Bundesrahmentarifvertrag für Apothekenmitarbeiter ab. Für nicht tarifgebundene Unternehmen gilt laut Berufsbildungsgesetz, dass eine angemessene Ausbildungsvergütung gezahlt werden muss.
Der Tariflohn betägt im Jahr 2021:
- erstes Ausbildungsjahr 732 Euro
- zweites Lehrjahr 786 Euro
- drittes Ausbildungsjahr 840 Euro
Das Gehalt hängt davon ab, ob die Apotheke Mitglied eines Apothekerverbands ist und Auszubildenden selber Mitglied der Apothekergewerkschaft sind. Bei Tarifbindung besteht Anspruch auf eine jährliche Sonderzahlung.
Welche Möglichkeiten gibt es nach der Ausbildung?
Die PKA Ausbildung berechtigt zur Beschäftigung in einer Apotheke, im pharmazeutischen Großhandel und vielen weiteren Institutionen. Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte übernehmen vorwiegend kaufmännische Aufgaben, beschaffen Arzneimittel, prüfen den Bestand in der Apotheke, sorgen für eine ordnungsgemäße Lagerung, beraten Kunden und sind für Bürotätigkeiten wie die Buchhaltung verantwortlich. Auch Marketingmaßnahmen wie Flyer oder Angebotsblätter gehören zum Aufgabengebiet. Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Sie haben zudem mit einem Realschulabschluss die Möglichkeit einer Weiterbildung zum pharmazeutisch-technischen Assistenten. Wenn Sie Fach- oder Betriebswirt werden, erwerben Sie eine kaufmännische Qualifikation und können Führungsaufgaben übernehmen. Wenn Sie eine beratende Tätigkeit anstreben, ist die Fortbildung zum Pharmareferenten richtig für Sie. Mit einer Fachhochschulreife können Sie Diplom-Ingenieur werden (Schwerpunkt Pharmatechnik oder Pharmazeutische Chemie). Jeder Beruf hat eigene Kompetenz- und Aufgabenbereiche. Was Sie anstreben, hängt in erster Linie von Ihren Interessen und den Karrierewünschen ab.
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Zusammenfassung
Die Ausbildung zum pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten erfolgt im dualen System. Sie sind die meiste Zeit in Ihrem Betrieb, wo Ihnen alle praktischen Grundlagen vermittelt werden, die Sie für die Ausübung des Berufes benötigen. Zusätzlich haben Sie Berufsschulunterricht, in denen Sie die fachtheoretischen Kenntnisse erlernen. Mit einem Job in der Branche bzw. der PKA Ausbildung sind Sie sehr gut beraten, denn die Nachfrage nach qualifizierten und bestrebten Mitarbeitern ist seit Jahren hoch. Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte sind in Apotheken, Drogerien, im pharmazeutischen Großhandel, Apothekerverband, bei Krankenkassen, in der Industrie, in Verwaltungen und Behörden tätig. Nach Abschluss der PKA Ausbildung haben Sie zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten. Wer heutzutage auf dem Arbeitsmarkt gute Chancen haben möchte, sollte ohnehin flexibel sein und sich weiterbilden. Es gibt zahlreiche Lehrgänge, Kurse und Seminare, mit denen Sie sich spezialisieren können.
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